Regionalwissenschaft

Regionalwissenschaft
Regionalwissenschaft,
 
die Erfassung und Erklärung räumlicher Strukturen und Entwicklungen, insbesondere der räumlichen Aspekte und Wirkungen wirtschaftlicher, sozialer und politischer Tätigkeit der Menschen. Die Regionalwissenschaft ist in ihrem Anspruch als Wissenschaft interdisziplinär und greift mit ihren Fragestellungen und Instrumenten über die Grenzen der einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen (Volkswirtschaftslehre, Geographie, Ökologie, Soziologie, Politologie, Rechtswissenschaft) hinaus. Sie bildet gleichzeitig die wissenschaftliche Basis für angewandte Disziplinen wie Stadt-, Regional-, Landschafts- und Verkehrsplanung. Im Mittelpunkt der Regionalwissenschaft stehen die Beurteilung der raumwirtschaftlichen Verhältnisse einer Region, die Erfassung der räumlichen Verteilungen und Wirkungseffekte und die Ableitung von Theorien räumlicher Strukturen und Wechselbeziehungen aus gegebenen Verteilungen von Menschen und Ressourcen sowie aus den Verhaltensweisen und den technischen und institutionellen Gegebenheiten. Die Regionalwissenschaft bedient sich dabei weitgehend mathematischer Modelle. Wichtige Fragestellungen der angewandten Regionalwissenschaft (Regionalforschung) sind die Abgrenzung von Regionen, die Klärung der räumlichen Interaktion menschlicher Tätigkeiten und ihrer Konsequenzen, Fragen des regionalen wirtschaftlichen Gleichgewichts, Bestimmungsgründe der Regionalstruktur und der einzelwirtschaftlichen Standortwahl, ferner die Formulierung von Modellen und die Durchführung räumlicher Prognosen sowie die Einbeziehung ökologischer Aspekte.

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Re|gi|o|nal|wis|sen|schaft, die: Wissenschaft von den räumlichen Strukturen u. Entwicklungen, bes. von den räumlichen Aspekten u. Wirkungen wirtschaftlicher, sozialer u. politischer Tätigkeit der Menschen.

Universal-Lexikon. 2012.

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